Mira bei RADIO 21: Stefan Raab
In der Coaching-Kolumne „Menschen der Woche“ bei den Sendern Radio 21 und Rockland Radio spricht Mira Mühlenhof regelmäßig über Menschen, die uns in diesen Tagen bewegen.
Schluss mit lustig: Stefan Raab hört auf
Man weiß sehr wenig über den Mann, der – neben Thomas Gottschalk und Günther Jauch – zu den Titanen der deutschen Fernsehunterhaltung zählt. Keine privaten Fotos, schon gar nicht von seinen Kindern. Angeblich beschäftigt der Moderator und Erfolgsproduzent mit dem Lausbubencharme mehrere Anwälte, deren Hauptaufgabe darin besteht, das Internet nach privaten Infos über den Showmaster (welch unpassendes Wort für einen Moderator, der kaum zu verstehen ist) zu durchforsten.
Seine Persönlichkeitsstruktur und seine intrinsische Motivation zeigen sich jedoch in seiner populärsten Sendung wie auf einem Silbertablett: „Schlag den Raab“. Traumquoten erreicht er mit einem Format, in dem es nur um Eines geht: zu gewinnen. Und darum ,das Verlieren zu vermeiden. Kein Wischiwaschi und nix dazwischen: Bei Raab gibt es nur ganz oder gar nicht. Allein der Titel ist schon eine Provokation an sich – und eine Aufforderung zum Kampf gleichermaßen. Er impliziert auch, wie schwierig dieses Unterfangen ist: Jemanden zu schlagen, der nicht geschlagen werden will. Und der alles dafür tut Gefühl zu vermeiden, der Unterlegene zu sein.
„Unter Raab zu arbeiten heißt leiden können“ – sagt ein Producer, der die Autokratie des berühmten Entertainers genau kennt. Raabs Mitarbeiter laufen mit Maulkorb durch die Gegend – und dringt doch etwas nach außen, droht eben der Anwalt. Raab herrscht über sein Brainpool-Imperium wie ein Sonnenkönig und mir scheint, dass sich in seinem Verhalten und auch in seinem Auftreten die intrinsische Motivation MACHT ihren Weg bahnt bzw. sichtbar wird. Er entscheidet. Er hat Gefolgsleute. Er zieht die Strippen – und ihm liegt eben nicht am Ruhm (der in seinen Augen eh viel zu kurzlebig ist, als dass man sich mit ihm beschäftigen sollte).
Der Abgang
Raab steht für Provokation: Er wurde in der Vergangenheit oft kritisiert, weil er in seiner Sendung „TV Total“ über Leute herzieht, während er sein eigenes Privatleben aus der Öffentlichkeit komplett raushält. Seine Argumentation: er mache sich nur über Menschen lustig, die die Öffentlichkeit suchen. Dahinter verbirgt sich das Selbstbild des 8er-Musters im Enneagramm: „Regeln gelten nur für andere, nicht für mich. Ich entscheide, wie viel ich von mir preisgebe. Und ich entscheide auch, wann ich abtrete!“
Über die Gründe für seinen Abschied vom Fernsehschirm wird viel spekuliert. Ich habe dazu eine ganz eigene Idee. Hören Sie selbst …
Wie funktioniert Key to see®?
Die Key to see®-Methode basiert auf Jahrtausende alten Typologie des Enneagramms, übersetzt in die heutige Zeit. Um Persönlichkeitsaspekte von Personen des öffentlichen Lebens herausfiltern und daraus Anhaltspunkte für die Gründe ihres Handelns zu finden, durchforstet Mira Biographien, Wikipedia-Einträge und Berichte im Internet, analysiert YouTube-Videos von öffentlichen Auftritten und liest persönliche Aspekte aus Facebook-Einträgen und Postings – auch die von anderen Nutzern. „Es ist wie das Zusammensetzen eines großen Puzzles“, sagt Mira. „So können wir wertvolle Erkenntnisse über die intrinsische Motivation unserer Mitmenschen erhalten und ihr Verhalten besser verstehen. Das Nachfühlen der Handlungsmotive des anderen ist für mich die Basis für echte Empathie.“
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