Mira bei RADIO 21: Uli Hoeneß

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Was für ein Typ!

Meiner Ansicht nach besitzt Uli Hoeneß den Achter-Typus im Enneagramm. Das heißt, seine innere Motivation, die im Verhalten sichtbar wird, ist Macht. Seine Biografie belegt diesen inneren Anspruch: Auf beeindruckende Art und Weise hat er den Verein Bayern München zum erfolgreichsten Fußballverein der Welt geformt. Uli Hoeneß entspricht auch optisch dem Bild dieses Typs: Er ist kantig, schwer und hat ein breites Gesicht. Seine Gesichtsfarbe schimmert oftmals rötlich, weil er – wie ein HB-Männchen – gern mal in die Luft geht. Maßlosigkeit im Umgang mit Essen und Alkohol hinterlässt im Laufe des Lebens natürlich Spuren. Die Haut wird durchlässiger. – und auch das Nervenkostüm.

Die Acht im Enneagramm

Menschen, die mit ihrer inneren Maschine Macht produzieren, werden– so meine Beobachtung – in Deutschland immer seltener. Sie zählen inzwischen zur „alten Garde“ der Führungspersönlichkeiten. Menschen dieses Typs agieren aus dem Bauch heraus und haben immer eine große Klappe. Bevor sie darüber nachdenken, was sie sagen, ist es schon raus. Da sie innerlich und äußerlich stark sind, besitzen sie eine natürliche Autorität. Sie sind umgeben von einer Aura: Erscheint der König auf der Bildfläche, herrscht Ruhe. Wenn ihre Machtposition klar ist und von niemandem angezweifelt bzw. attackiert wird, öffnen sie ihr Herz. Sie unterstützen die Schwächeren und wirken dabei wie kleine Jungs, die sich über alle Regeln hinweggesetzt und mal eben den Honig stibitzt haben.

Markige Sprüche

Achter im Enneagramm reden bevor sie denken. Zwei Beispiele: Hartmut Mehdorn und Peer Steinbrück. Ihre innere Haltung zu den Dingen kommt ungebremst und ungefiltert zum Ausdruck. Sie sprechen eine direkte Sprache, gern garniert mit Kraftausdrücken, die nicht immer gut ankommen.
Bei Uli Hoeneß klingt das dann so: „Wenn man in einem Spiel so viele Chancen hat, den Sack zuzumachen, dann muss man das auch tun.“ Oder (auf einer Pressekonferenz): „Was glaubt ihr eigentlich wer ihr seid? Es kann doch nicht sein, dass wir hier kritisiert werden dafür, dass wir uns seit vielen Jahren den Arsch aufreißen und dass wir dieses Stadion hingestellt haben. Aber das hat 340 Millionen Euro gekostet und das ist nun mal mit sieben Euro in der Südkurve nicht zu finanzieren.“ Achter sind einfach für ihre markigen Sprüche bekannt: „Solange Rummenigge und ich was zu sagen haben, wird Matthäus nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion.“

Meine Regeln

Diese Typen suchen immer wieder die Herausforderung. Obwohl Uli Hoeneß bereits auf dem Gipfel der Macht angekommen war, fehlte ihm der Nervenkitzel. Den fand er beim Zocken an der Börse. Für ihn war es wohl ganz selbstverständlich, mit Summen zu jonglieren, bei denen anderen schwindelig wird. Achter gehen einfach davon aus dass sie jederzeit die Fäden in der Hand behalten. Sie kennen nur eine Wahrheit: Ihre eigene. Achter folgen ihrer Intuition. Für sie gilt der Spruch: „Ich bin kein Klugscheisser. Ich weiß es wirklich besser.“ Ihr Selbstbild besteht aus der Annahme, stark und gerecht zu sein. Wo sie sind, ist oben. Aus dieser inneren Haltung heraus formte sich bei Uli Hoeneß das Zitat: „Ich habe keine Lust, immer Zweiter zu werden. Das ist kein Zustand, den ich akzeptieren kann.“

Verantwortung

Für Menschen mit dem Achter-Typus gibt es nichts schlimmeres, als ihre Macht abgeben zu müssen. Ein Beispiel konnte die ganze Nation live vor dem Fernseher verfolgen, als Gerhard Schröder nach der verlorenen Wahl immer noch darauf beharrte, Wahlsieger zu sein. Uli Hoeneß wird in diesen Tagen dementsprechend am Boden zerstört sein. Aber er steht wieder auf! Achter ziehen sich in die Einsamkeit zurück (was ja bei Uli Hoeneß durch seinen anstehenden Gefängnisaufenthalt erzwungen wird), lecken ihre Wunden und sind dann plötzlich wieder da. So wird es auch bei Uli Hoeneß sein. Dass er die Verantwortung für sein Tun übernommen und sein Urteil angenommen hat, bringt ihm Sympathie-Punkte ein – nicht nur bei Angela Merkel, mit der er übrigens im Enneagramm eine Verbindung hat. Für Uli Hoeneß ist noch lange nicht Schluss mit der Macht.

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