Mira bei RADIO 21: Muhammad Ali
„Fliegen wie ein Schmetterling, stechen wie eine Biene.“ – Muhammed Ali gilt heute als einer der größten Sportler aller Zeiten. Der Ausnahme-Athlet verstarb am 3.Juni im Kreis seiner Familie. Keine Frage, der als Cassius Clay geborene Sportler des Jahrhunderts ist unser „Mensch der Woche“.
Sportler mit großem Mundwerk
Wir erkennen im Auftritt und in der Wirkung Muhammed Alis die intrinsische Motivation Kampf. Ja, vielleicht können wir ihn sogar als Prototypen ansehen, denn kaum ein Mensch der aktuellen Zeitgeschichte verkörperte dieses Persönlichkeitsmusters so sehr wie er. Ein Blick in seine Biografie bestätigt: Muhammed Ali hat immer um seinen Aufstieg gekämpft. Er wollte sich nicht mit dem ärmlichen Umfeld, in das er hineingeboren wurde, abfinden. Er wollte sich nach oben und letztlich frei kämpfen – und sich gegen Unrecht zur Wehr setzen. Im Alter von 12 Jahren wurde ihm das Fahrrad gestohlen. Dieses Ereignis motivierte ihn, Boxunterricht zu nehmen: Er wollte den Dieb bestrafen und ihm – salopp formuliert – eins aufs Maul hauen. Doch dazu ging er strategisch vor: das Hauptmerkmal von Menschen mit dieser Art des Charakters.
Menschen, deren Persönlichkeit von der intrinsischen Motivation Kampf beeinflusst wird, sind Getriebene. Sie leben das Prinzip Kontra – und verfügen über eine gehörige Portion Selbstbewusstsein. Muhammed Ali erhielt bereits zu Beginn seiner Karriere den Spitznamen „Großmaul“. Er provozierte mit Fäusten – und mit Worten.
Mut zum Risiko
Der Champion überzeugte als Boxer mit phantastischen Reflexen. Er nutze seine Fäuste nicht zur Deckung, sondern hielt sie stets auf Brusthöhe – um jederzeit angreifen zu können. Das heißt, er hat bewusst auf Schutz verzichtet. Die dazu nötige Eigenschaft ist Mut – und diese Qualität ist gleichzeitig sein Lebensthema: „Wer nicht mutig genug ist, Risiken einzugehen, wird es im Leben zu nichts bringen.“ Er hatte den Körper und die Spannkraft eines Raubtieres und löste in den 1960iger Jahren eine wahre Box-Hysterie in den USA aus: andere folgten ihm nach.
Ähnlich wie bei weiteren berühmten Freiheitskämpfern fand auch bei Muhammed Ali der Kampf im innen und außen statt. Letztlich kämpfte er gegen sich selbst, allein dadurch, dass er sich auch seiner Krankheit nicht beugen wollte. Von der Diagnose im Jahr 1977 bis zu seinem Tod lebte er konsequent sein Lebensmotto: „Leben jeden Tag, als wäre er Dein letzter. Irgendwann wirst Du Recht behalten.“ Mit dieser Botschaft berührte er die Menschen und wurde so bereits zu Lebzeiten zur Legende.
Mehr über die Persönlichkeit des Ausnahmetalents und seine Schwachstellen hören Sie im Talk bei Radio 21.
Wie funktioniert Key to see®?
Die Key to see®-Methode basiert auf einer Jahrtausende alten Typologie, übersetzt in die heutige Zeit und ergänzt mit tiefenpsychologischen Methoden. Um Persönlichkeitsaspekte von Personen des öffentlichen Lebens herausfiltern und daraus Anhaltspunkte für die Gründe ihres Handelns zu finden, durchforstet Mira Mühlenhof Biographien, Wikipedia-Einträge und Berichte im Internet, analysiert YouTube-Videos von öffentlichen Auftritten und liest Aspekte aus Facebook-Einträgen und Postings – auch von anderen Nutzern. „Es ist wie das Zusammensetzen eines großen Puzzles“, sagt Mira. „Wir erhalten wertvolle Erkenntnisse über die intrinsische Motivation unserer Mitmenschen und können ihr Verhalten besser nachvollziehen. Das Nachfühlen von Handlungsmotiven dient somit als Basis für mehr Verständnis und Empathie.“
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