Mira bei RADIO 21: Klaus Meine
In der Coaching-Kolumne „Menschen der Woche“ bei den Sendern Radio 21 und Rockland Radio spricht Mira Mühlenhof regelmäßig über Menschen, die uns in diesen Tagen bewegen.
Der „Wind of Change“ in Person: Klaus Meine, Sänger von den Scorpions
„Ich bin Sternzeichen Zwilling und war immer eher zurückhaltend, nicht der Typ, der sich in den Mittelpunkt gedrängt hätte.“ Auf der Bühne verfliegt seine Schüchternheit jedoch schnell. „Egal, ob da 1.000 Leute oder 300.000 Leute waren – das war nie ein Problem.“ Ich würde Klaus Meine dem Persönlichkeitsmuster HARMONIE zuordnen: er ist nicht die typische Rampensau wie andere Rock-Kollegen, kein Mann für die große Show. Sein Harmoniebedürfnis hat er im größten Hit der Scorpions verpackt: „Wind of Change“ ist bis heute die erfolgreichste deutsche Single.
Keine Allüren: Ein unscheinbarer Friedensstifter
Wer ihm bereits persönlich begegnet ist, ist beeindruckt von seiner bodenständigen, unauffälligen, unaufgeregten Art. Klaus Meine inszeniert sich nicht und ihm ist es fast unangenehm, wenn er inszeniert wird. Man umgibt sich gern mit ihm, er eckt nicht an, hat dafür aber auch wenig spannende Kanten und/oder biografische Brüche. Seit 1977 ist er mit seiner Frau Gaby verheiratet (Menschen mit dem 9er-Muster im Enneagramm sind extrem treu), seit 1982 leben sie in der Wedemark (Treue zum Standort). Journalisten wissen, dass Interviews mit ihm lange dauern können und kaum zu schneiden sind: Klaus Meine neigt dazu, schier endlose Antworten zu geben. Sein Sprachstil ist monoton – typisch für sein Persönlichkeitsmuster. Ein weiterer interessanter Aspekt: Es gibt unzählige Fotos von ihm, auf denen er dem Fotografen das Victoryzeichen, entgegenstreckt, auch Peacezeichen genannt: Zeige- und Mittelfinger formen ein V.
Hannoverscher Klüngel und einflussreiche Freunde
Seit langer Zeit pflegt Klaus Meine seine Herrenrunde, bestückt mit Politikern und Wirtschaftsbossen wie Gerhard Schröder, Utz Claasen und Carsten Maschmeyer. Man trifft sich zum Austausch bei Bier, Zigarre und gutem Rotwein. Klaus Meine wehrt sich gegen die Bezeichnung „Klüngel“ – doch sicherlich genießt er es, sich mit einflussreichen Machtmenschen zu umgeben. Und diese schätzen wohl seine unauffällige, besonnene Art. Während also andere Mucker das Rockstar-Klischee bedienen, rockt Klaus Meine den Weinkeller von Gerhard Schröder – und den Kickertisch.
Das Geheimnis seiner Kappe
Wer sich schon seit Langem fragt, warum Klaus Meine nie ohne seine Kopfbedeckung zu sehen ist, für die gibt es nun endlich die Auflösung des Rätsels. Wie der 65-Jährige der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ verriet, sei ein schmerzhaftes Erlebnis vor vielen Jahren der Hintergrund: „Ich sprang von der Bühne ins Publikum, leider etwas zu hoch. Am Deckenbalken habe ich mir den Kopf aufgeschlagen.“ Die Fans hätten applaudiert, weil sie dachten, dass alles zur Show gehört. „Ich kam von der Bühne direkt ins Krankenhaus. Dort wurde die Wunde genäht. Ich war ziemlich heftig zugerichtet. Seitdem ist diese schöne Kopfbedeckung meine ständige Begleiterin.“ Vor dem Hintergrund seiner Persönlichkeitsstruktur hat die Kappe für mich noch eine andere Bedeutung. Menschen mit der intrinsischen Motivation HARMONIE nehmen sich selbst nicht wichtig. Warum die Kappe für mich die Funktion einer Tarnkappe einnimmt – dazu mehr in der Radio-Kolumne.
Wie funktioniert Key to see®?
Die Key to see®-Methode basiert auf der Jahrtausende alten Typologie des Enneagramms, übersetzt in die heutige Zeit. Um Persönlichkeitsaspekte von Personen des öffentlichen Lebens herausfiltern und daraus Anhaltspunkte für die Gründe ihres Handelns zu finden, durchforstet Mira Biographien, Wikipedia-Einträge und Berichte im Internet, analysiert YouTube-Videos von öffentlichen Auftritten und liest persönliche Aspekte aus Facebook-Einträgen und Postings – auch die von anderen Nutzern. „Es ist wie das Zusammensetzen eines großen Puzzles“, sagt Mira. „So können wir wertvolle Erkenntnisse über die intrinsische Motivation unserer Mitmenschen erhalten und ihr Verhalten besser verstehen. Das Nachfühlen der Handlungsmotive des anderen ist für mich die Basis für echte Empathie.“
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