Mira bei RADIO 21: Boris Becker
Happy Birthday Boris Becker! Der Wimbledon-Sieger ist in diesen Tagen 50 Jahre alt geworden. Ob er wirklich Grund zum Feiern hatte? Das fragen sich zumindest viele Fans und Wegbegleiter des Tennis-Stars, die Schlagzeilen um Schulden und Privatinsolvenz reißen ja nicht ab. Aus enneagrammatischer Sicht verwundert es nicht, wo Boris Becker derzeit in seinem Leben steht. Dem Kämpfer fehlt sein Tennis-Platz! Und das seit dem Moment, als er das letzte Mal den Rasen in Wimbledon als Spieler betreten hat…
Keiner kämpft wie er
Das Bild, dass die Öffentlichkeit von Boris Becker hat, ist gespalten: Für manche ist er immer noch der schüchterne, unsichere Junge, der damals im Sturm unsere Herzen erobert hat. Für die anderen ist er der Besenkammer-Boris, der sehr wohl über eine stark sexuelle Ausstrahlung verfügt(e) und eine fast magische Ausstrahlung hat. Und für andere der gescheiterte Held: Auf dem Tennis-Platz brillant, im Leben unfähig.
Ich bin ihm selbst mehrfach begegnet und war beeindruckt von seiner körperlichen Präsenz und seiner Aura. Diese (körperliche und mentale) Kraft entspringt der intrinsischen Motivation Kampf, seinem inneren Antrieb. Und sie ist auch der Grund für seinen unbändigen Siegeswillen. Ion Tiriac, sein langjähriger Manager, hat diese Kraft von Anfang an gespürt und sagt über ihn, dass niemand je den Ball so hart geschlagen hat wie er. Nicolas Kiefer, ebenfalls Tennis-Spieler, sagt, dass er Boris nie ohne Schorf getroffen habe: Er habe auf dem Platz zu jedem Zeitpunkt bis aufs Blut gekämpft.
Was geschieht mit einem Kämpfer, wenn der Kampf aufhört? Aus meiner Sicht begann der Absturz des Tennis-Idos in dem Moment, als er seinen letzten Kampf auf dem Rasen beendet hat. Zunächst, so schien es, hat er seinen Kampf in sein Privatleben verlagert (Scheidung von Babs). Dann hat er sich einen neuen Kampfplatz gesucht: den Pokertisch. Er selbst berichtet von Schmerzen, die ihn seit dem Ende seiner Tennis-Karriere begleiten und die er vermutlich mit Tabletten und Alkohol betäubt hat. Auch ein Kampf. Tragisch.
Man kann Boris Becker jetzt nur eine neue Herausforderung wünschen. Eine neue Motivation zum Kampf. Mein Vorschlag: er wird Coach von Sabine Lisicki oder Alex Zverev.
Mehr über das deutsche Tennis-Idol hören Sie in der Kolumne bei RADIO21.
Wie funktioniert Key to see®?
Die Key to see®-Methode basiert auf der Typologie des Enneagramms, übersetzt in die heutige Zeit. Um Persönlichkeitsaspekte von Personen des öffentlichen Lebens herauszufiltern und daraus Anhaltspunkte für die Handlungsmotivation zu finden, durchforstet Mira Biographien, Wikipedia-Einträge, Interviews und Berichte im Internet und analysiert YouTube-Videos von öffentlichen Auftritten. „Es ist wie das Zusammensetzen eines großen Puzzles“, sagt die Expertin für intrinsische Motivation. „Das Nachfühlen der Handlungsmotivation unserer Mitmenschen ist die Basis für Empathie.“